Ultra Violet Crosslinking

Definition

Die Behandlung der Hornhaut durch UV-Crosslinking stellt eine neue Behandlungsmethode dar, die auf dem Crosslinking von Kollagenmolekülen der Hornhaut beruht. Die biomedizinischen Eigenschaften der Hornhaut hängen von den Kollagenfasern und deren Verbindungsdichte ab. Beim UV-Crosslinking werden UV-Strahlen und eine ungiftige und lichtempfindliche Lösung mit Riboflavin (Vitamin B2) verwendet, um zusätzliche Verbindungen zwischen den Kollagenfasern herzustellen und somit die mechanische Stärke des Gewebes zu erhöhen. Dadurch kann im Fall des Keratokonus die fortschreitende Vorwölbung der Hornhaut verlangsamt oder sogar gestoppt werden.

Ziel der Behandlung

Das Ziel der Behandlung mit UV-Crosslinking ist es, das Gewebe biomedizinisch und biochemisch zu stabilisieren. Die biomedizinische Stabilisierung erfolgt durch die Erhöhung der Zahl an Molekularverbindungen zwischen den Kollagenen, die biochemische durch die Verbesserung des Widerstandes gegen die Enzymverdauung. Durch die Behandlung kann die Hornhaut stabilisiert und gefestigt werden. Dadurch kann bei Patienten mit Keratokonus die Hornhautverpflanzung hinausgezögert und in manchen Fällen sogar ganz vermieden werden. Ein Keratokonus bezeichnet eine nicht entzündliche Vorwölbung der Hornhaut. Diese tritt in der Regel beidseitig auf und führt durch die abnehmende Festigkeit der Hornhaut zur fortschreitenden Verformung. Diese Hornhautverformung geht mit einer starken Verschlechterung der Sehstärke einher.

Das UV-Crosslinking kann auch für die Behandlung von iatrogenen Hornhaut-Vorwölbungen von Nutzen sein. Dabei handelt es sich um eine seltene Komplikation nach LASIK. Zu den weiteren möglichen Indikationen zählen die „Forme Fruste“ (eine abgeschwächte und nicht progressive Form des Keratokonus), die marginale Hornhaut-Degeneration, die Schwächung der Hornhaut bei radiärer Keratotomie etc.

Klinische studien

Professor Seiler und sein Team haben die UV-Crosslinking-Technik 1997 in Dresden entwickelt. In einer klinischen Studie haben sie 26 Augen von 25 Patienten mit fortschreitendem Keratokonus beobachtet. In allen Fällen wurde ein Auge behandelt, während das andere zur Kontrolle diente. Die Behandlungstechnik sah das Abschleifen des Epithelgewebes in der Mitte der Hornhaut in einem Durchmesser von 9 mm und die zehnminütige Anwendung einer ungiftigen und lichtempfindlichen Lösung namens Riboflavin vor. Danach wurde die Hornhaut 30 Minuten lang durch UVA-Licht (365 nm) bestrahlt.

In der Studie konnte die Krankheit in allen Fällen gestoppt werden. Dabei wurden keinerlei iatrogene Nebenwirkungen beobachtet. Bei den Messungen zeigten sich keinerlei Veränderungen bezüglich der Zelldichte im Epithel oder der Transparenz der Hornhaut. Die bei der Keratometrie gemessenen Maximalwerte waren in 70 % der Fälle um 2 Dioptrien verringert und die Messwerte der besten korrigierten Sehschärfe (BCVA) stiegen in 65 % der Fälle an. Bei allen Patienten hat sich das Epithel ohne Zwischenfälle wieder neu gebildet. Bei der in der Kontrollperiode (1 bis 4 Jahre nach der OP) in 6-monatigen Intervallen durchgeführten Topographiereihe zeigte sich keine Hornhaut-Vorwölbung. Die Festigkeit, die Faserstärke des Kollagens und der Widerstand gegen die Enzymverdauung waren bei den behandelten Hornhäuten angestiegen.

Es wurden auch noch andere Studien durchgeführt – vor allem durch Dr. Caporossi und seine Kollegen in Italien, Dr. Kanellopoulos in Griechenland sowie Dr. Boxer Wacher in den Vereinigten Staaten. Die Ergebnisse dieser Studien, deren Kontrollperioden nach der OP sich teilweise über 5 Jahre erstreckten, haben ebenfalls gezeigt, dass die Kombination von Riboflavin mit einer UV-Bestrahlung die Festigkeit der Hornhaut deutlich erhöht, ohne ihr zu schaden.

Mëhr uber Ultra Violet Crosslinking

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