Diabetische retinopathie

Diabetes ist eine Erkrankung, die auftritt, wenn die Bauchspeicheldrüse nicht genug Insulin ausscheidet oder wenn der Körper nicht in der Lage ist, diesen Stoff richtig zu verarbeiten. Insulin ist das Hormon, das den Zuckergehalt (Glukose) im Blut reguliert. Diabetes tritt bei Kindern und Erwachsenen auf.

Auf welche Weise greift Diabetes die Netzhaut an?

Diabetespatienten sind anfälliger für Augenerkrankungen, wie Katarakt oder Glaukom, wobei jedoch vor allem der Einfluss dieser Krankheiten auf die Netzhaut die größte Bedrohung für das Sehvermögen darstellt. Bei den meisten Patienten treten nach ungefähr 20 Jahren diabetische Veränderungen der Netzhaut auf. Der Einwirkung der Diabetes auf das Auge wird diabetische Retinopathie genannt.

Nach einiger Zeit wirkt sich die Diabetes auf die Durchblutung der Netzhaut aus. Das erste Stadium dieser Erkrankung wird Hintergrund-Retinopathie genannt. In dieser Stadium werden die Arterien der Netzhaut schwächer und lecken, wodurch kleine punktförmige Blutungen entstehen. Diese leckenden Blutgefäße führen häufig zu Schwellungen oder Ödemen der Netzhaut, wodurch sich das Sehvermögen verschlechtert.

Das nächste Stadium wird proliferative Retinopathie genannt. In diesem Stadium verursachen Durchblutungsstörungen bei Teilen der Netzhaut einen Sauerstoffmangel oder eine Ischämie. Wenn das Blutgefäßsystem versucht, die Sauerstoffversorgung der Netzhaut aufrechtzuerhalten, bilden sich neue empfindliche Blutgefäße. Dieser Vorgang wird Neovaskularisation genannt. Leider fangen diese empfindlichen Blutgefäße sehr schnell an zu bluten. Wenn Blut aus Netzhaut und Glaskörper entweicht, entstehen feste oder schwebende Flecken, wodurch sich das Sehvermögen verschlechtert.
In den späteren Stadien dieser Erkrankung kann die langwierige Bildung von abnormalen Blutgefäßen und Narbengewebe zu ernsten Problemen führen, unter anderem zur Ablösung der Netzhaut und zu einem Glaukom.

Nachweis und Diagnose

Diabetespatienten müssen ihre Augen regelmäßig untersuchen lassen, so dass auf Diabetes zurückzuführende Augenprobleme so früh wie möglich nachgewiesen und behandelt werden können. Die meisten Diabetespatienten werden regelmäßig von einem Internisten oder Endokrinologen untersucht, der eng mit einem Ophtalmologen zusammenarbeitet.

Die Diagnose der diabetischen Retinopathie wird mit Hilfe einer eingehenden Untersuchung der Netzhaut mittels Ophtalmoskop und Fluoreszenzangiographie gestellt.

Behandlung

Diabetische Retinopathie kann auf verschiedene Weise behandelt werden, abhängig von dem Stadium der Erkrankung und dem speziellen Problem, mit dem man konfrontiert wird. Der Netzhautchirurg führt verschiedene Untersuchungen durch, um den Ernst der Erkrankung festzustellen und sich für eine adäquate Behandlungsmethode zu entscheiden. Hierzu gehören: Fluoreszenzangiographie, Netzhautfotografie und Ultraschallechographie des Auges.
Die abnormale Bildung äußerst feiner Blutgefäße und die damit einhergehenden Blutungen zählen zu den häufigsten Problemen. Um dieses Problem zu behandeln, entscheidet man sich oft für die Laserchirurgie, insbesondere die panretinale Laserkoagulation (PRL).

Obwohl diese Behandlung blinde Flecken verursacht, verhindert PRL die weitere Bildung empfindlicher Blutgefäße und dichtet die Lecks ab. Ziel der Behandlung ist es, das Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen.
Patienten mit Diabetes unterliegen einem erhöhten Risiko von Netzhautrissen und Netzhautablösungen. Netzhautrisse werden oft mit Hilfe der Laserchirurgie verschlossen. Eine Netzhautablösung erfordert einen chirurgischen Eingriff, um die Netzhaut wieder an der Rückseite des Auges zu befestigen. Die Prognose für eine Wiederherstellung des Sehvermögens ist vom Ernst der Erkrankung abhängig.

Prävention

Aus Untersuchungen geht hervor, dass Patienten, denen es gelingt, ihren Blutzuckerspiegel stabil zu halten, weniger Augenprobleme haben, als Patienten, die ihren Blutzuckerspiegel nicht unter Kontrolle haben. Diät und Bewegung spielen bei der allgemeinen Gesundheit dieser Personenen eine wichtige Rolle.

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