Die Makula bildet das Zentrum der Netzhaut (Retina). Dieser Bereich ist die Stelle des schärfsten Sehens, die notwendig ist, um Objekte erkennen zu können und um lesen zu können. Der Seitenrand der Netzhaut dient nur zur Erkennung von Bewegungen und groben Umrissen.
Die Beschädigung wird durch eine altersbedingte Abnutzung verursacht. Diese Abnutzung kann manchmal durch das Einwachsen von neuen Blutgefäßen aus der Aderhaut oder Choroidea ziemlich abrupt zunehmen.
Es wird zwischen der trockenen und der feuchten Makuladegeneration unterschieden.
1) Trockene altersbedingte Makuladegeneration (AMD)
Die trockene oder atrophische Makuladegeneration ist die häufigste Form, ca. 85% bis 90% aller Fälle. Diese Erkrankung der Netzhaut ist gekennzeichnet durch die Bildung von gelben Ablagerungen, sogenannten „Drusen“, unter der Netzhaut im Bereich der Makula, was zu einer „Verdünnung und Austrocknung“ der Makula führt.
Die trockene Makuladegeneration schreitet langsamer voran als der feuchte Typ.
Die Schwere des Verlusts an zentraler Sehschärfe hängt von der Lokalisierung und der Ausdehnung dieser Netzhautatrophie ab. Der Patient bemerkt eine verschwommene Sicht, blinde Flecken, gerade Linien können gewölbt aussehen. Die Seitensicht oder periphere Sicht ist selten befallen.
Es gibt keine Behandlung für diese trockene Makuladegeneration. Es gibt Hilfsmittel für schlecht Sehende und eine Begleitung für die Patienten, um Ihnen zu helfen mit dem Sehverlust infolge der trockenen AMD zu leben.
Bestimmte Fälle dieser trockenen Degeneration entwickeln sich später zu einer feuchten Makuladegeneration.
2) Feuchte altersbedingte Makuladegeneration (AMD)
Die feuchte Makuladegeneration tritt in 10% bis 15% der Fälle auf. Diese Erkrankung der Netzhaut ist gekennzeichnet durch die Anwesenheit von einer choroidealen Neovaskularisation (CNV): neue Blutgefäße bilden sich auf der Höhe der Makula. Diese Blutgefäße können bluten bzw. Flüssigkeit kann austreten und eine Schwellung verursachen.
Die feuchte Makuladegeneration kann einen starken und schnellen Verlust des Sehvermögens verursachen. Der Patient bemerkt eine verschwommene Sicht, schwarze Flecken, gerade Linien können gewölbt aussehen. Dies wird durch Blut oder Feuchtigkeit unter der Netzhaut verursacht.
Die Seitensicht oder periphere Sicht ist selten befallen. Die seitliche Netzhaut bleibt so weit erhalten, dass das Auge NIE blind wird.
Die ersten Symptome der AMD sind meistens ein schlechteres Lese-Sehvermögen und eine Verformung der geraden Linien. In der Mitte des Gesichtsfeldes können dunkle Flecken entstehen oder die Farben können heller werden.
Diese Symptome können am besten mit dem Amsler-Gitter kontrolliert werden, dabei handelt es sich um ein Gitter mit senkrechten und waagerechten Linien sowie einem zentralen Fixierpunkt. Wenn man auf diesem Gitter schwarze Flecken sieht oder die Linien sich biegen, ist eine schnelle Kontrolle Ihrer Netzhaut durch einen Augenarzt empfehlenswert.
Eine Fluoangiographie wird durchgeführt, um das Wachstum von neuen Blutgefäßen aufzuspüren. Dabei wird ein spezieller Farbstoff (Fluoreszein) in eine Armvene injiziert, bevor Bilder der Netzhaut gemacht werden. Mit Indocyanin-Grün werden Bilder der Choroidea (die sich unter der Netzhaut befindet) gemacht.
Mit der OCT (Optische Kohärenz-Tomographie) können auch Schnittbilder der Netzhaut gemacht werden. Dabei werden Lichtstrahlen eingesetzt. Die Untersuchung ist vollkommen schmerzlos.
Intravetreale Injektionen von anti-VEGF
Die Bildung von neuen Blutgefäßen auf der Netzhaut können wir zurzeit mit einem neuen Arzneimittel behandeln, das erst seit 2005 für das Auge angewendet wird, ein anti-VEGF-Faktor (anti-vascular endothelial growth factor).
Dadurch wird das Wachstum der Blutgefäße gestoppt und eine Stabilisierung und/oder Verbesserung der Sicht erreicht.
Die Verabreichung von anti-VEGF (Ranibizumab (Lucentis®) oder Pegabtanib (Macugen®)) erfolgt heute über eine intravetreale Injektion (in den Glaskörper) oder eine Injektion in das Auge.
In den ersten drei Monaten wird eine monatliche Injektion verabreicht. Danach werden erneut Fotos vom Auge genommen. Wenn die Blutgefäße vollständig verschwunden sind, wird eine monatliche Kontrolle geplant. Eine neue Injektion ist notwendig, wenn das Wachstum der Blutgefäße erneut einsetzt.
Die intravitreale Injektion erfolgt unter topischer Betäubung (Tropfenbetäubung). Die Pupille wird eine Viertelstunde vor dem Eingriff mit einem Tropfen Tropicol und Phenylephrin vergrößert.
Das Auge wird sehr gut desinfiziert, um das Risiko einer Infektion so klein wie möglich zu halten. Eine Lidersperre wird im Auge angebracht, damit Sie nicht mehr blinzeln können. Mit einer ganz feinen Nadel werden 0,05 ml Lucentis® oder Macugen® in das Auge injiziert. Das dauert ca. eine halbe Minute. Meistens ist diese Injektion schmerzlos, manchmal kann man ein Druckgefühl auf das Auge empfinden. Der Arzt wird das Auge leicht massieren, um den Druck im Auge auszugleichen.
Nach dem Eingriff werden Augeninnendruck und Netzhaut kontrolliert. Sehr selten kann der Eingriff eine Netzhautablösung verursachen.
Während einer Woche nach dem Eingriff müssen Sie 4x/Tag einen Tropfen G. Tobradex, ein Antibiotikum, in das Auge eintröpfeln, um eine Infektion oder eine Entzündung zu vermeiden. Nach 1 Woche ist die erste Kontrolle bei Ihrem Augenarzt geplant, meistens um den Augeninnendruck zu kontrollieren und um zu überprüfen, dass keine Infektion aufgetreten ist.
Die Wirkung von anti-VEGF lässt meistens einen Monat auf sich warten, in manchen Fällen dauert es sogar bis zu drei Monaten, ehe sie sich bemerkbar macht (es dauert eine Weile ehe alle Blutungen, Blutgefäße und Flüssigkeitsaustritte ausgetrocknet sind). In einer rezenten Studie mit dreimonatiger Nachbeobachtung wurde bei 40% der behandelten Patienten eine Verbesserung der Sicht beobachtet. Bei 5% gab es eine Verschlechterung und bei 55% blieb die Sicht stabil. Ohne Behandlung verursacht die natürliche Entwicklung in praktisch allen Fällen einen Rückgang der Sehschärfe.
Die möglichen Risiken für das Auge sind eine Infektion, eine Blutung, eine Netzhautablösung, eine Erhöhung des Augeninnendrucks, usw. Die möglichen Risiken für den Körper sind hauptsächlich thromboembolischer Art (Thrombose, Infarkt, …). Die Studien lassen jedoch erkennen, dass das allgemeine Risiko sehr gering ist.
Lucentis® wird seit dem 1. November 2007 zurückbezahlt. Die Rückzahlung (Kategorie b) ist unter bestimmten Bedingungen gültig, wenn es bei Patienten mit subfovealer choroidaler neovaskulärer (feuchte) altersbedingter Makuladegeneration eingesetzt wird.
Venöse Thrombose
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